Lesen Sie den nachfolgenden Verlaufsbericht von unserem Jubiläumskonzert
"90 Jahre Polizeichor Bochum e.V. 1927"
Jubiläumskonzert
des Polizeichores Bochum 1927 e.V.
Grund zum Feiern hatten wir am 16.07.2017 aus Anlass unseres Gründungsjahres 1927, denn wir wurden 90 Jahre jung. Gefeiert wurde im neuen Konzerthaus der Bochumer Symphoniker, dem Anneliese Brost Musikforum Ruhr, das im Oktober 2016 nach mehrjähriger Bauzeit seine Pforten öffnete. Das neue Musikforum in Bochum mit seinen 960 Sitzplätzen im großen Konzertsaal und dem hellen Foyer in der St. Marienkirche, die im Baukomplex des Forums eingebunden ist, war der ideale Auftrittsort für ein Jubiläumskonzert. Weit vor dem Konzertdatum war absehbar, dass alle Plätze im großen Konzertsaal besetzt sein werden, so war es dann auch, wir waren ausverkauft. Das Motto des Konzertes lag auf der Hand: “Eine musikalische Reise durch die letzten 90 Jahre“, hieß es. Als Gäste wirkten das Landespolizeiorchester NRW (LPO) unter Leitung von Scott Lawton, die Sopranistin Sabine Laubach und der Pianist Christopher Brauckmann mit. Durch das Programm führte Dr. Siegfried Müller. Die musikalische Gesamtleitung hatte unser Chorleiter Hans Bruhn, der auch für die Zusammenstellung des Programms verantwortlich zeichnete. Für das Jubiläumskonzert hatte sich der Polizeichor, motiviert durch Hans Bruhn, das Ziel gesetzt, alle seine Darbietungen ohne Noten vorzutragen. Schon jetzt sei gesagt, es hat geklappt und es war für alle Sänger ein tolles Gefühl. Der Chorleiter konnte grenzenlos mit dem Chor agieren. Unter der Schirmherrschaft der Bochumer Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier konnte es dann um 16:00 Uhr planmäßig beginnen. Den ersten Einsatz gestaltete Scott Lawton und seine Musiker vom LPO mit der „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin. Danach begrüßte der 1. Vorsitzende Günther Repovs die Gäste, darunter viele Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und öffentlichen Bereichen, dem Polizeipräsidium Bochum und den befreundeten Vereinen. Das dann folgende Grußwort der Bochumer Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier war ausschließlich dem Polizeichor gewidmet. In einem Rückblick weckte sie viele Erinnerungen wach und ließ Großkonzerte und andere Veranstaltungen und Anlässe Revue passieren. Mit Wünschen für die Zukunft des Chores endete ihre Ansprache.
Das Konzertprogramm, angekündigt von unserem Moderator Dr. Siegfried Müller, kam dann ins Rollen. Jedes Jahrzehnt bekam jetzt sein Lied. Der Chor begann mit „Sing mit mir“ in der Bearbeitung von Otto Groll von 1927. Mit „Summertime“ aus Porgy and Bess von Gershwin aus 1935 sang sich erstmals die Sopranistin Sabine Laubach in die Herzen des Publikums und wurde mit großem Applaus bedacht. Die nächsten zwei Lieder trug der Chor vor, „ Ein Freund, ein guter Freund“ (1930) von Heymann/Gilbert und der "Zauber des Theaters" (1946) von Irving Berlin. Das LPO mit dem „Harry-Lime Thema“ (1949) von Anton Karas schloss sich an. Dass es jeweils großen Applaus gab, muss nicht immer erwähnt werden. Mit Sonnenbrillen wurde dann der „Kriminaltango“ (!959) a capella vom Chor angestimmt. Natürlich mit Schuss in der zweiten Strophe. Zur Überraschung aller, wurde der Chorleiter Hans Bruhn getroffen und sank auf der Bühne nieder. Statt Trauer gab es Gelächter und Beifall im Konzertsaal. Der Chor schaffte auch die dritte Strophe ohne Dirigenten, zumal der Leiter des LPO, Scott Lawton, von der Seite kurz einsprang.
„Glitter and Be Gay“ (1956) aus Candide von Bernstein brachte unsere Sopranistin wieder ins Spiel. Der Chor sang a capella das „Barbara-Ann“ (1965) in der Bearbeitung von Axel Huse. Mit „The Pink Panther Theme“ (1963) glänzte Scott Lawton und das LPO, und der Chor schickte die Gäste mit dem Sinatra-Song „May Way“, „So leb‘ dein Leiben“ (1968) in die Pause.
Der 2. Teil des Konzertes begann rasant mit dem LPO und dem „Theme from Mission Impossible“ . Es wurde dann leiser durch den Chor mit dem Lied „Sierra Madre“ (1970), dann wieder galaktisch mir dem LPO und „Star Wars Theme“ (1977) von John Williams. Sabine Laubach begeisterte dann mit dem Welthit „Don’t Cry for Me Argentina“ aus Evita von Webber in der ausgezeichneten Begleitung durch das LPO. Schlag auf Schlag ging es weiter mit dreimal Polizeichor, „Lied des Volkes“ (1980) aus Les Miserables, „Ich war noch niemals in New York“ (1982) von Udo Jürgens und „Der ewige Kreis“ (1994) aus König der Löwen von Elton John. Das mehr als angeheizte Publikum hielt seinen Level auch beim Hit „No, No Never“ präsentiert von unserer Sopranistin. Der ruhige Dieter- Bohlen-Hit „We Have a Dream“ „Ein schöner Traum“ (2003), vom Polizeichor vorgetragen, beruhigte das Publikum ein wenig, bevor dann unsere Solistin mit dem „Rolling in the Deep“ die Stimmung im Saal wieder steigerte und der Polizeichor anschließend mit dem Bourani-Lied „Auf uns“ (2014) alle Dämme brechen ließ. Der nun nach dem offiziellen Programmende anhaltende Applaus wurde mit zwei Zugaben belohnt. Der Chor sang traditionell sein Lied „Bochum“ unseres Bassisten Adolf Spohn in Chorfassung von Hans Bruhn. Mit allen Beteiligten ertönte das Lied „Du bist niemals allein“ „You‘ll never walk alone“.
Wir erlebten einen großen Orchesterauftritt des Landespolizeiorchester NRW unter Leitung eines gut aufgelegten Scott Lawton, in seinen Orchesterdarbietungen fast unübertroffen und besonders einfühlsam bei der Chor- und Solistenbegleitung. Die Sopranistin Sabine Laubach mit durchdringender klarer Stimme und elanvollen Auftritten konnte sich in die Herzen der Konzertbesucher singen und bereicherte unser Programm. Christopher Brauckmann am Flügel überzeugte mit einer soliden Leistung und war sicherer Rückhalt in der Begleitung. Dr. Siegfried Müller, ehemaliger Bass-Sänger im Polizeichor, vermittelte mit einer hervorragenden Moderation dem Publikum jedes Jahrzehnt der Konzertreise mit Informationen zu den Werken und Epochen in einer frischen, fröhlichen Art und Weise, die auf ganzer Linie ansprach. Großes Lob erfuhr der musikalische Gesamtleiter und Chorleiter des Polizeichores Hans Bruhn. Er hat es verstanden, ein Programm zu präsentieren, das in seiner Vielfalt jeden Zuhörer ansprach und so aufgebaut war, dass die Spannung bis zum Schluss anhielt und nie Interesse vermissen ließ.
Auch für den guten Zweck diente das Konzert. Mit einer Spende aus dem Erlös und der Sammlung in Höhe von 3000.-€ unterstützen wir das Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet NRW, ein Containerdorf für Flüchtlingskinder und Familien im Nordirak, die jede Hilfe dringend benötigen.
Günther Repovs